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Was ist eine Resektoskopie?

Eine Resektoskopie ist ein weiterführender Teilbereich einer Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie). Die Hysteroskopie ist eine endoskopische Untersuchungsmethode zur Betrachtung der Gebärmutterhöhle. Ein Instrument, das Hysteroskop, wird über den Zugang der Scheide durch den Muttermund in die Gebärmutterhöhle eingeführt und dehnt dabei die Gebärmutterhöhle mit einem Gas oder mit einer Flüssigkeit auf, um die Innenwände der Gebärmutterhöhle inspizierbar zu machen.

Die einfache Ausführung des Hysteroskops ist für kleine, mechanisch ausgeführte Eingriffe geeignet. Dabei können über einen Zusatzkanal Hilfsmittel in die Gebärmutterhöhle eingeführt werden. Hier können kleine Polypen abgeschnitten und aus der Gebärmutterhöhle herausgezogen werden, Verklebungen in der Gebärmutterhöhle können gelöst werden, Proben aus der Gebärmutterschleimhaut können entnommen werden oder eine Verhütungsspirale kann unter Sicht entnommen werden. Die operativen Möglichkeiten sind mit diesem Instrument allerdings sehr begrenzt.

Weitergehende Formen der endoskopischen Behandlung macht das sogenannte Resektoskop möglich.

Das Resektoskop ist das Instrument, mit welchem eine Resektoskopie in der Gynäkologie durchgeführt wird. Es besitzt einen Handgriff, in den verschiedene Arbeitselemente, wie eine Schneideschlinge, eine spitz zulaufende Nadel oder eine elektrische Kugel eingesetzt werden können. Über den natürlichen Zugang des Muttermundes kann der Arzt unter Sicht (mittels des Endoskops) innerhalb der Gebärmutterhöhle verschiedene Veränderungen in der Gebärmutterhöhle therapieren, welche Ihnen bei Ackermann vorgestellt werden.

Wann erfolgt eine Resektoskopie?

Für folgende Behandlungsformen wird eine Resektoskopie eingesetzt:

  • Endometriumablation

    In der Zeit der Wechseljahre leiden einige Frauen unter sehr starken Monatsblutungen, ohne dass organische Veränderungen in der Gebärmutter gefunden werden können. Häufig wurde und wird in dieser Situation eine Entfernung der Gebärmutter (Hysterektomie) durchgeführt. Als alternative Behandlungsform bei Erhalt der Gebärmutter wurde die Endometriumablation entwickelt. Hierbei wird die Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) mit einer elektrischen Kugelelektrode erhitzt, so dass diese zerstört wird. Eine andere Möglichkeit ist das Herausschneiden der Gebärmutterschleimhaut mit einer Schlingenelektrode. Neben dem Organerhalt liegt der Vorteil der Endometriumablation mittels Resektoskopie vor allem darin, dass sie ambulant oder in Form eines kurzen stationären Aufenthaltes von 3 Tagen vorgenommen werden kann.

  • Myomentfernung

    Die Gebärmutter besteht aus drei Schichten: einer inneren Schleimhautschicht (Endometrium), einer mittleren, dicken Muskelschicht (Myometrium) und einer äußeren, dünnen Bauchfellschicht (Perimetrium). Bei einem Myom handelt es sich um eine gutartige Knotenbildung der Muskelschicht der Gebärmutter. Einige Myome wachsen allerdings sehr dicht unterhalb der Gebärmutterschleimhaut und können bei der Hysteroskopie direkt gesehen werden. Mit der Möglichkeit der hysteroskopischen Therapie (hier: Resektoskopie) besteht eine einfache Behandlungsform, bei der der Arzt das Myom durch die Scheide entfernt. Hierzu wird das Resektoskop in die Gebärmutterhöhle eingeführt und das Myom mit der elektrischen Schlinge in viele kleine Einzelteile zerteilt und dann aus der Gebärmutter entfernt.

  • Polypentfernung

    Gerade bei älteren Frauen kommt es gelegentlich zu unkontrollierten Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut in Form einer Polypbildung. Diese Polypen sind häufig gutartig. Nur in seltenen Fällen kommt es vor, dass in einem Polyp bösartige Veränderungen gefunden werden. Oft wird ein Polyp durch eine Ultraschalluntersuchung der Gebärmutter vermutet. Der Arzt wird dann zu einer Gebärmutterspiegelung mit Resektoskopie raten. Dabei wird der Polyp mit einer Schere oder mit einer elektrischen Schlinge unter Sicht abgetragen.

  • Septumdurchtrennung

    Eine angeborene Fehlbildung der Gebärmutter, an der manche Frauen leiden, ist eine Trennwand, welche die Gebärmutterhöhle in zwei Hälften unterteilt. Frauen mit einer solchen Fehlbildung der Gebärmutter, haben vermehrt Fehlgeburten. Bei der Resektoskopie führt der Arzt das Resektoskop unter Sicht in die Gebärmutterhöhle ein und durchtrennt das Septum mit einer elektrischen Nadel. Es resultiert hieraus dann anschließend eine normale Form der Gebärmutterhöhle.

  • Lösen von Verwachsungen in der Gebärmutterhöhle

    Bei einigen Frauen kommt es zum Beispiel nach Ausschabungen zu Verklebungen der Gebärmutterwände, zu sog. Synechien. Schwere Formen können zur Folge haben, dass die Periodenblutung auf Dauer ganz ausbleibt oder sehr schwach wird. Die Hysteroskopie in Verbindung mit der Resektoskopie bietet die Möglichkeit, dass der Arzt die Verklebungen erkennen und durchtrennen kann.

Die Risiken einer Resektoskopie

Die Hysteroskopie, und damit die Resektoskopie, stellt ein sehr schonendes, patientenfreundliches Operationsverfahren dar. In ihrer Anwendung bedarf sie einer gewissen Übung und Erfahrung, da der Hohlraum der Gebärmutterhöhle, in dem operiert wird, sehr klein ist. Die Risiken einer Hysteroskopie bzw. der Resektoskopie sind als gering zu betrachten.

Dennoch kann es, wie bei jedem medizinischen Eingriff, zu unerwünschten Komplikationen kommen. Hierzu zählen vor allem Infektionen oder Blutungen. Auch kann es durch die Narkose oder eine lokale Betäubung zu einer unerwünschten Kreislaufreaktion kommen.

Grundsätzlich wird jede Patientin vor jeder Resektoskopie, wie vor jedem anderen medizinischen Eingriff, vom behandelnden Arzt oder der behandelnden Ärztin über die Risiken aufgeklärt.

 

Quellen:

Diagnostik in der Gynäkologie – amboss.com (Abruf: 23.02.2021)

Gynäkologische Laparoskopie - gynecology-guide.com (Abruf: 23.02.2021)

Operationen mittels Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie) - operieren.de (Abruf: 23.02.2021)

Gebärmutterspiegelung/Hysteroskopie – frauenaerzte-im-netz.de (Abruf: 23.02.2021)