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Erkrankungen der Wirbelsäule und der Einsatz von Wirbelsäulenimplantaten!

Erkrankungen der Wirbelsäule und der Einsatz von Wirbelsäulenimplantaten!

Was bedeuten Wirbelsäulenimplantate für die Beweglichkeit der Wirbelsäule? Die Wirbelsäule des Menschen hat viele Aufgaben. Sie richtet den Körper auf, sorgt für Stabilität, bietet Muskeln, Sehnen und anderen Geweben Ansatzpunkte und Durchlassöffnungen, kann effektiv Lasten verteilen und ist dabei flexibel und beweglich. Die Kehrseite dieser Komplexität und Flexibilität ist, dass eine Struktur mit so vielen Fähigkeiten leider auch anfällig für viele verschiedene Erkrankungen ist. Wirbelsäulenoperationen und damit auch Wirbelsäulenimplantate gehören mittlerweile zum Standard in der orthopädischen Chirurgie. Wenn bei Rückenerkrankungen und Verschleißerscheinungen alle konservativen Behandlungsoptionen ausgeschöpft wurden und wirkungslos blieben oder irreparable Schäden aufgrund einer Erkrankung drohen, beispielsweise am Rückenmark, ist ein operativer Eingriff unumgänglich. Die Wirbelsäulen Chirurgie bedient ein großes sowie komplexes Krankheitsspektrum. Dazu zählt die Behandlung von Frakturen, Deformitäten, Entzündungen und Tumoren ebenso wie die von degenerativen Erkrankungen. Je nach Krankheitsbild werden die Eingriffe dorsal (vom Rücken), lateral (von der Seite) oder ventral (vom Bauch) durchgeführt.

Die menschliche Wirbelsäule besteht aus 24 Wirbelkörpern, die in verschiedene Abschnitte eingeteilt werden: Die oberen sieben Wirbel am Schädel bilden die Halswirbelsäule, darunter folgen 12 Brustwirbel, fünf Lendenwirbel sowie das Kreuz- und Steißbein. Jeder Wirbel besteht aus Wirbelkörper und Wirbelbogen mit Dornfortsatz und Querfortsätzen sowie einer mittig gelegenen Aussparung. Die Aussparungen aller Wirbel übereinander bilden gemeinsam den Spinalkanal. In ihm verläuft das Rückenmark. Zwischen den Wirbeln treten die Spinalnerven aus. Verengt sich dieser Spinalkanal, z.B. bei der Spinalkanalstenose, verschieben sich Wirbel gegeneinander und es kommt zum Wirbelgleiten (Spondylolisthese). Tritt beispielsweise bei einem Bandscheibenvorfall die gallertartige Flüssigkeit aus einer Bandscheibe aus, entsteht Druck auf die betroffenen Nerven oder das Rückenmark. Beides kann Gefühlsstörungen, starke Schmerzen oder in manchen Fällen sogar eine Lähmung von Gliedmaßen verursachen. Andere Krankheitsbilder der Wirbelsäule wie beispielsweise Morbus Bechterew (eine rheumatische Erkrankung des Rückens) oder Morbus Scheuermann (eine besonders starke chronische Rückenkrümmung) können auch ohne direkten Druck auf die betroffenen Nerven große Schmerzen verursachen. Bei einer Skoliose ist die Wirbelsäule unter Umständen sogar so stark in den Achsen verkrümmt, dass lebenswichtige Organfunktionen beeinträchtigt sind.

Wirbelsäulen Implantate: Diagnose und Behandlungsmethoden.

Vor dem Einsatz von Wirbelsäulen Implantaten erfolgt eine ausführliche Diagnose. Neben einer gründlichen Sichtung der aktuellen Befunde, der sorgfältigen körperlichen Untersuchung und einer ausführlichen persönlichen Vorstellung beim behandelnden Arzt kommt den verschiedenen bildgebenden Verfahren in der Rückenheilkunde eine besondere Bedeutung zu. Von der klassischen Röntgenaufnahme über die Computertomografie (CT) und die Magnetresonanztomografie (MRT) bis hin zum innovativen EOS-Imaging-Ganzkörperscan kann der Mensch individuell und mit unterschiedlichem Fokus untersucht werden. Je nach Krankheitsbild wird ergänzend mit Kontrastmitteln gearbeitet, um beispielsweise die Beschaffenheit des Spinalkanals in einem bestimmten Abschnitt der Wirbelsäule sichtbar zu machen.

Ist es unumgänglich, dass eine operative Behandlung der Beschwerden vorgenommen werden muss, stehen dem Operateur viele Behandlungsmethoden zur Verfügung. Diese reichen von mikrochirurgischen und endoskopischen, den sogenannten minimal-invasiven Eingriffen, die unter anderem bei der Entfernung von Bandscheibenvorfällen eingesetzt werden, über mäßig große Eingriffe wie das Einsetzen von Wirbelkörperprothesen bis zum Anbringen von Wirbelsäulen Implantaten zur Versteifung oder Stabilisierung mehrerer Wirbelkörper. Langstreckige Versteifungen mit Stab-Schrauben-Systemen werden oft bei komplizierten Deformitäten, Tumoren und Entzündungen eingesetzt, z.B. dann, wenn mehrere Wirbelkörper betroffen sind. Mithilfe von magnetisch verlängerbaren Stäben ist sogar eine dynamische Stabilisierung möglich.

Einsatz von Halswirbelsäulen Implantaten.

Ein künstlicher Bandscheibenersatz (z.B. ein Halswirbelsäulen Implantat) ermöglicht die Bewegungsfähigkeit der Wirbelsäule zu erhalten und den Patienten von den Schmerzen zu befreien.

Grundsätzlich werden Wirbelsäulenimplantate nach ihrem Einsatzort in lumbale und zervikale Wirbelsäulenimplantate unterschieden. An einen Bandscheibenersatz im Halswirbelsäulenbereich sind dabei andere Anforderungen gestellt als an einen Bandscheibenersatz im Lendenwirbelbereich. Zervikale Bandscheibenprothesen für den Halswirbelsäulenbereich sind kleiner und an die spezielle Form und Funktionalität der Halswirbel angepasst. Lumbale Bandscheibenprothesen sind größer und fester als die zervikalen, da auf ihnen im Lendenwirbelbereich eine größere Druckbelastung liegt. Der Einsatz eines Halswirbelsäulenimplantats oder eines Lendenwirbelimplantats ist heute nicht mehr selten, kann jedoch nur in bestimmten Fällen durchgeführt werden. In der Regel dann, wenn die natürliche Bandscheibe durch Wirbelsäulenerkrankungen stark beschädigt ist und es zu Schmerzen und Beeinträchtigungen im Alltag durch ein Absenken der Wirbelkörper zueinanderkommt. Oder, wenn bandscheibenbedingte Rückenschmerzen und Wirbelsäulenerkrankungen trotz aller konservativen Therapiemaßnahmen wie Physiotherapie und medikamentöser Schmerzbehandlung weiter anhalten und sich eventuell sogar verstärken und mit Lähmungserscheinungen und Bewegungseinschränkungen einhergehen.

Quellen:

Wirbelsäule – Grundlagen der Anatomie – lecturio.de (Abruf: 27.01.2021)

Wirbelsäuleninstabilität – flexikon.doccheck.com (Abruf: 27.01.2021)

Bandscheibenprolaps – amboss.com (Abruf: 27.01.2021)

Bandscheiben OP und Spinalkanalstenosen OP an der Halswirbelsäule - die Operation - operieren.de (Abruf: 27.01.2021